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Monitoring für eine bessere Abschätzung der Waldbrandgefahr

In Österreich ereignen sich jedes Jahr rund 200 Waldbrände, die meisten davon werden direkt oder indirekt durch den Menschen ausgelöst. Bei geeigneter Witterung und in kritischen Lagen können dabei auch Großbrände auftreten. So löste ein großflächiger Waldbrand im Rax-Schneeberg-Gebiet im Jahr 2021 ein beachtliches Medienecho aus. Waldbrände können Menschen, Infrastrukturen und Siedlungsräume gefährden und umfangreiche Schäden sowie hohe Kosten verursachen. Informationen zum Waldbrandgeschehen und der Waldbrandgefahr in Österreich erhält man über den Waldbrand-Blog (LINK: https://fireblog.boku.ac.at), der vom Institut für Waldbau der BOKU Wien (LINK: https://boku.ac.at/wabo/waldbau) betrieben wird. Das aktuelle Waldbrandgeschehen kann in der österreichischen Waldbrand-Datenbank (LINK: https://fire.boku.ac.at) verfolgt werden. Hier ist es auch möglich, Statistiken und Grafiken abzurufen. Im Jahr 2022 hat das Institut für Waldbau in Zusammenarbeit mit BML und BFW Waldbrand-Gefährdungskarten auf Gemeindeebene (LINK: https://www.schutzwald.at/service/news/schutzwald/2022/risikokarte-gemeindeebene.html) auf der Basis von Meteorologie, Sozioökonomie, Vegetation und Exposition erstellt.

In einem aktuellen Projekt des Instituts für Waldbau mit der Rocket NG GmbH ist geplant, in Echtzeit und online die Streufeuchtigkeit (Feuchtigkeit des obersten Bodenhorizonts), die Lufttemperatur und die Luftfeuchtigkeit in ausgewählten Waldstandorten zu erheben. Die so erhobenen Daten sind wichtige Messgrößen, um die Waldbrandgefahr genauer, lokaler und dank der Online-Verfügbarkeit der Informationen auch in Realtime beurteilen zu können. Die Rocket NG IoT-Plattform unterstützt die Gefahrenerkennung durch automatisiertes Überwachen von Grenzwerten.

Der autarke node der Rocket NG ist ideal für Messungen in abgelegenen Regionen, in denen kein fester Stromanschluss vorhanden ist. Die Ermittlung der Streufeuchtigkeit über sogenannte Fuel Sticks wurde für dieses Projekt neu implementiert. Die Implementierung ist inzwischen erfolgreich abgeschlossen und die Testphase der Sensorik läuft. Noch im März sollen die ersten Messungen in unterschiedlichen Waldgesellschaften starten. Die gesamte Entwicklungszeit bis zu den Messungen im Wald hat weniger als 3 Monate gedauert!

Das Monitoringsystem ist einfach anzuwenden, benötigt keine Konfiguration und ist sofort betriebsbereit. Die Installation übernimmt das Institut für Waldbau selbst. Wir sind gespannt, wie die neu gewonnenen Daten die Abschätzung der lokalen Waldbrandgefahr verbessern können und halten Sie auf dem Laufenden.

Fotos: M. Müller

Sie können auf folgenden Seiten weitere Informationen finden:

Österreichische Waldbrand-Datenbank:
https://fire.boku.ac.at

Integriertes System zur Abschätzung der Waldbrandgefahr: https://www.waldbrand.at

Aktionsprogramm Waldbrand des BML: https://info.bml.gv.at/service/publikationen/wald/brennpunkt-wald-aktionsprogramm-waldbrand.html

Weißbuch Waldbrand, angepasst für österreichische Verhältnisse: https://www.alpine-region.eu/sites/default/files/uploads/result/2233/attachments/200717_waldbraendealpen_weissbuch_final_online_austria.pdf

Waldbrandblog Österreich
fireblog.boku.ac.at

Institut für Waldbau der BOKU Wien
boku.ac.at/wabo/waldbau

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